Leuchttürme der Nachhaltigkeit

Nachhaltige und ressourcenschonende Maßnahmen in den Senioreneinrichtungen

Seit jeher müssen wir uns, verwurzelt in unserer christlichen Tradition, Veränderungen sowie unterschiedlichen Herausforderungen stellen und diesen durch Flexibilität, Veränderungswillen und Innovationen begegnen. Eine wesentliche Herausforderung stellt sich mit den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und dem ökologischen Fußabdruck.

Unsere Unternehmensmission „Aus Liebe zum Leben“ ist unsere innere Überzeugung und einer unserer größten Antriebe gemeinsam nachhaltig zu handeln. Wir orientieren uns an der Nachhaltigkeitsvision der Johanniter:

„Auf Basis unserer christlichen Werte werden wir bis 2030 ökonomisch, sozial und ökologisch ein Wegbereiter in der Gesundheitsbranche sein.

Pflegeeinrichtungen haben einen erheblichen Anteil an der jährlichen CO2-Emission, denn es wird viel Energie und Wasser benötigt, um Bewohnerinnen und Bewohner bestmöglich zu versorgen. Wir tragen folglich Verantwortung für die uns Anvertrauten, aber auch für unsere Umwelt. Als großer Energieverbraucher sehen wir es als unsere gesellschaftliche Verpflichtung an, Strukturen zu schaffen, welche die Umwelt entlasten, Ressourcen sparen und Abfall reduzieren. Durch diverse Maßnahmen möchten wir CO2-Emissionen einsparen und aktiv einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Gemeinsam können wir mit unserem individuellen Verhalten aktiv zum Umweltschutz beitragen und zwischen 15 und 50 Prozent an unseren täglichen CO2-Emissionen einsparen. Unser Ziel ist es, Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen zu erarbeiten und kurzfristig zu implementieren.

Wir, die Johanniter Seniorenhäuser GmbH Niederlassung Regionalzentrum Ost, haben erkannt, welche Potenziale in unseren Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten liegen, um einen eigenen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Der nachfolgende Abschnitt greift die Umsetzung der nachhaltigen Maßnahmen in unseren Senioreneinrichtungen und Johanniter-Pflegediensten auf.

Im Rahmen der ALTENPFLEGE-Messe 2024 wurde die Johanniter Seniorenhäuser GmbH mit der Auszeichnung „Leuchttürme der Nachhaltigkeit“ für das Engagement geehrt. Die Auszeichnung „Leuchttürme der Nachhaltigkeit“ ist eine Initiative von Vincentz Network, der Hochschule für Gesundheit Bochum und dem Institut für Universal Design.

Niederlassungsleiter Oliver Teßmer (m.) bei der Preisverleihung, Foto: Johanniter

Erhebung des CO2-Fußabdrucks

Um CO2-Emissionen einzusparen, ist es wichtig zu wissen, in welchen Bereichen diese entstehen. Derzeit und auch zukünftig erfolgt eine detaillierte Analyse des CO2-Fußabdrucks unserer 23 Pflegeeinrichtungen. Dabei ist nicht nur die Strom- und Wärmeerzeugung unter besonderer Berücksichtigung, sondern beispielsweise auch

  • das Verursachen von Abfällen
  • die Mobilität von Mitarbeitenden oder
  • die Verpflegung von Bewohnerinnen und Bewohner

Darauf aufbauend werden wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden einzelne Klimaschutzmaßnahmen festlegen. Durch die Erhebung unseres CO2-Fußabdruckes werden wir dafür sensibilisiert, welche großen Auswirkungen scheinbar kleine Entscheidungen haben können.

Gründung einer Arbeitsgruppe

Die Johanniter Seniorenhäuser GmbH hat in der Region Ost eine Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit gegründet, um nachhaltige Themen voranzubringen. Ziel ist es, neue ressourcenschonende Maßnahmen zu entwickeln, die mit wenig Aufwand in den Pflegeeinrichtungen kurzfristig umgesetzt werden können. Die Arbeitsgruppe orientiert sich an dem Leitsatz „Mit kleinen Dingen zusammen Großes bewegen.“, welcher die Grundlage für das zukünftige Handeln schafft. Folgende Projekte werden in unseren 23 Einrichtungen für das Jahr 2024 durchgeführt:

Einführung eines fleischfreien Tages

Vom Frühstück bis zum Abendessen wird an einem Tag in der Woche auf Fleisch verzichtet. Durch die Reduktion der Fleischmenge können wir jährlich bis zu 7 Tonnen an CO2-Emissionen pro Einrichtung sparen.

Nutzung von leitungsgebundenen Wasserspendern

Aktuell erfolgt die Versorgung unserer Bewohner und Bewohnerinnen mit Getränken konventionell über Mineralwasser in Flaschen. Durch den Wechsel von abgefülltem Flaschenwasser zu einem leitungsgebundenen Wasserspender können wir bis zu 86 % der CO2-Emissionen einsparen. Bei der Nutzung von Leitungswasser fallen 0,35 Gramm CO2 pro Liter an, Flaschenwasser kommt auf 202,74 Gramm CO2 pro Liter. Leitungswasser ist nicht nur deutlich klimafreundlicher als Flaschenwasser, es reduziert sich auch der logistische Aufwand der Besorgung und Lagerung der Flaschen. Selbstverständlich können auch unsere Mitarbeitenden das kostenfreie und jederzeit zugängliche Getränkeangebot in unseren Pflegeinrichtungen nutzen.

Vermeidung von Kleinstverpackungen

Die Verpflegung unserer Bewohnerinnen und Bewohner spielt eine erhebliche Rolle im Alltag einer Pflegeeinrichtung. Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie die Zwischenmahlzeiten wie beispielweise die Kaffeepause mit Kuchen oder frischem Obst – die gesamte Verpflegung unserer Bewohnerinnen und Bewohner verursacht jede Menge Abfall. Zur Reduktion des täglich anfallenden Verpackungsmülls nutzen einige unserer Einrichtung Glasschalen oder Waffelbecher für das Servieren unseres Dessertangebots. Zudem werden Lebensmittel wie beispielsweise Joghurt möglichst in Großgebinden eingekauft, um die Kleinstverpackungen zu vermeiden.

Nutzung erneuerbarer Energien

Im Energiebereich sind wir als Johanniter Seniorenhäuser GmbH in der Region Ost ebenfalls tätig. Mit der Kraft von Sonne und Wasser versorgen wir unsere Pflegeeinrichtungen mit erneuerbaren und nachhaltigen Energiequellen:

Photovoltaik

Um die Einrichtungen mit nachhaltigem Strom aus Sonnenenergie zu versorgen, betreiben wir bereits in drei unserer Johanniterhäuser großflächige Photovoltaikanlagen. Über 750 Solarmodule wurden auf den Dächern unserer Johanniterhäuser installiert und versorgen unsere 24h-Betriebe mit erneuerbarer Energie. Durch den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen erzielen wir eine Gesamteinsparung pro Einrichtung von voraussichtlich 40 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Zum Vergleich: laut statistischem Bundesamt wurden in Deutschland im Jahr 2021 pro Einwohnerin bzw. Einwohner durchschnittlich 8 Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Derzeit planen wir weitere nachhaltige Photovoltaik-Anlagen an diversen Standorten, um einen flächendeckende Nutzung für all unsere 23 Pflegeeinrichtungen zu erreichen.

Grünstrom

Die Umstellung auf Ökostrom gilt als einer der wichtigsten Ansatzpunkte im Energiebereich, wenn es um Klimaschutz geht. Durch den Wechsel auf 100 % Ökostrom aus regenerativen Energiequellen können wir etliche Tonnen CO2-Emissionen ganz einfach sparen. Deshalb beziehen alle unsere Pflegeeinrichtungen seit zwei Jahren Strom aus regenerativer Stromerzeugung der Wasserkraft.  

Klimafreundliche Mobilität

Elektrofahrzeuge in ambulanten Pflegediensten

Kurze Strecken und planbare Fahrten sowie mehrere tausende Kilometer Fahrweg pro Jahr – unsere ambulanten Pflegedienste erfüllen mit Ihren Touren im städtischen Raum gute Voraussetzung für die Nutzung von E-Fahrzeugen. Insgesamt besteht der Fuhrpark unserer ambulanten Dienste aus 30 Fahrzeugen – davon sind 12 Elektrofahrzeuge im Einsatz. Neben der Anschaffung der E-Fahrzeuge in unseren ambulanten Diensten wurde auch die Ladeinfrastruktur vor Ort installiert, um über Nacht die Akkus der Elektroautos aufzuladen.

Zudem verzichten wir bei Neuanschaffungen in unserem Fuhrpark generell auf Verbrennungsmotoren und setzen wie in unseren ambulanten Pflegediensten auf Elektromobilität.

Lastenrad/Rikscha

Zur Unterstützung des Klimaschutzes nutzen einige unsere Pflegeeinrichtungen bereits Lastenfahrräder und Rikschas. Mithilfe der Transportmittel werden kurze Wegstrecken für Einkäufe im Super-/ Baumarkt, Besuche beim Arzt oder auch für Ausflüge mit Bewohnerinnen und Bewohnern klimafreundlicher. Somit werden Fahrten mit dem Auto reduziert und statt Treibstoff werden Kalorien verbrannt.

Mit kleinen Dingen zusammen Großes bewegen – mit diesem Leitgedanken werden wir gemeinsam unsere angestrebten Ziele zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit weiterhin verfolgen und in Zukunft ökonomisch, sozial und ökologisch ein Wegbereiter in der Gesundheitsbranche sein.