johanniter.de
15.07.2023

Johanniter aus Südniedersachsen beim Deichbrand Festival im Einsatz

90 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) aus den Ortsverbänden Holzminden, Hildesheim, Einbeck, Northeim, Göttingen, Bad Gandersheim und Bodenfelde unterstützen den Festival-Sanitätsdienst

Ehrenamtliche Johanniter bauen Zelt auf

Der Countdown läuft: Unter dem Motto „Ihr rockt. Wir retten“ reisen Johanniter aus dem Regionalverband Südniedersachsen am nächsten Mittwoch zum Deichbrand Festival nach Nordholz bei Cuxhaven an. Vom 20. bis 23. Juli stellen sie als ein Team der insgesamt mehr als 600 ehrenamtlichen Einsatzkräfte die sanitätsdienstliche Versorgung der rund 55.000 Besuchenden sicher.

Die Rocker-Retter und -Retterinnen werden während der Veranstaltung in unterschiedlichen Schichtsystemen und in den Bereichen Einsatzleitung, Sanität, Logistik, Technik sowie Verpflegung zur Stelle sein. Für die Gäste des Festivals werden auf dem gesamten Gelände insgesamt acht Unfallhilfestellen (UHS) betrieben. Hier werden Sanitätszelte aufgebaut und medizinisches Material vorgehalten, um die Erstversorgung sicherzustellen. Zusätzlich werden Fahrzeuge für den Patiententransport in die umliegenden Krankenhäuser zur Verfügung stehen. Mehrere Fußtrupps werden zudem immer auf dem Gelände unterwegs sein, um kurzfristig vor Ort helfen zu können oder den Transport zur nächsten UHS vorzunehmen.

Auch die eigenen Kräfte müssen in diesen Tagen untergebracht und versorgt werden. Dafür stellt das angrenzende Fliegergeschwader der Bundeswehr den Johannitern Platz und Räumlichkeiten zur Verfügung.

Zwei der acht Unfallhilfestellen und die Einsatzverpflegung, mit verschiedenen Mahlzeiten pro Tag, übernehmen die Einsatzkräfte aus Südniedersachsen. „Über 600 Einsatzkräfte an sechs Tagen und zu unterschiedlichen Schichtzeiten zu verpflegen, stellt uns vor eine große Herausforderung. Bereits im letzten Jahr haben wir dazu zahlreiche Erfahrungen sammeln können“, sagt Regionalbereitschaftsführer Marc Küchemann.

„Für alle Ehrenamtlichen der Johanniter ist dieses Festival ein ganz besonderer Einsatz. Zahlreiche Einsatzkräfte nehmen sogar Urlaub, um bei den umfangreichen Maßnahmen des Sanitätsdienstes zu unterstützen – und natürlich auch, um das eine oder andere Konzert zu genießen“, so Sebastian Multhoff, Dienstellenleiter vom Ortsverband Holzminden.

Die ehrenamtlichen Kräfte aus Südniedersachsen sind mit zahlreichen Fahrzeugen wie Krankentransportwagen (KTW), Rettungswagen (RTW) und Mannschaftstransportwagen (MTW) dabei. Für Notfallsanitäterin Tina Grünemay aus dem Ortsverband Einbeck, die die Leitung der UHS 8 übernimmt, ist es der dritte Einsatz auf dem Deichbrand. „An so einem großen Einsatz beteiligt zu sein, ist für uns etwas ganz Besonderes“, sagt Grünemay.

Auch Landesvorstand Uwe Beyes unterstreicht die Bedeutung des Ehrenamts in dieser Größenordnung: „Deichbrand ist ein besonderer Einsatz für alle Verantwortlichen und ehrenamtlichen Einsatzkräfte. 55.000 Besuchende auf wenigen Quadratkilometern ohne größere Infrastruktur stellen eine besondere Herausforderung für den Sanitäts- und Rettungsdienst dar. Wir sind besonders stolz, dass wir jedes Jahr sehr gut qualifizierte Einsatzkräfte in den Einsatz schicken können, die diesen rein ehrenamtlich in ihrer Freizeit leisten. Dafür kann man nicht oft genug ‚Danke‘ sagen.“

Das Deichbrand Festival ist eines der größten Open-Air-Spektakel in Deutschland. Im vergangenen Jahr kümmerten sich die Johanniter-Rocker-Retter und -Retterinnen um rund 2.860 Fälle: Von Bagatellen wie Blasen, Schürfwunden oder Pflasterbedarf waren dabei 1.220 Menschen betroffen, rund 1.640 Gäste litten unter Prellungen, Stauchungen oder alkoholbedingten Problemen, dazu kamen Einsätze wegen Atembeschwerden und Brandverletzungen. Bei dieser Vielzahl von Menschen in Feierlaune sind aber auch Knochenbrüche und schwere Notfallsituationen nie ganz auszuschließen.

Im Vorfeld gibt es daher bereits wertvolle „Tipps, Tricks & Packliste für die Festivalsaison“, um sich bestens für einen Festival-Besuch vorzubereiten – das sichert das eigene Vergnügen und erleichtert unter Umständen die Arbeit der Rettungskräfte: https://acht.johanniter.de/erste-hilfe-auf-dem-festival-tipps-tricks-packliste/

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Regionalverband Südniedersachsen
Der Regionalverband Südniedersachsen erstreckt sich über die Landkreise Hildesheim, Hameln/Pyrmont, Holzminden, Northeim und Göttingen. Er besteht aus den neun Ortsverbänden Hildesheim, Holzminden, Gronau, Northeim, Einbeck, Bad Gandersheim, Bodenfelde, Göttingen und Bad Grund. Hier werden neben den klassischen Aufgaben wie Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Pflege und Ausbildung auch Hausnotruf und Menüservice angeboten. Außerdem betreiben die Johanniter in Südniedersachsen Kindertagesstätten, Horte, Quartierstreffpunkte, eine Tagepflege, eine intensivpädagogische Jugend-Wohngruppe, eine Pflege-Wohngemeinschaft und eine Wohngemeinschaft für demenziell Erkrankte. Im ehrenamtlichen Bereich engagieren sich die Johanniter in Schnell-Einsatz-Gruppen, im Sanitätsdienst, in der Rettungshundestaffel, zwei Motoradstaffeln, der Psychosozialen Notfallversorgung und in der Johanniter Jugend. Insgesamt engagieren sich im Regionalverband Südniedersachsen mehr als 400 ehrenamtliche und über 500 hauptamtliche Johanniter und Johanniterinnen. Infos unter: www.johanniter.de/suedniedersachsen