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22.01.2024 | Dienststelle Ortsverband Hildesheim

„Respekt und Dank, dass Sie für diesen Auftrag so kurzfristig zur Verfügung standen“

Bundes- und Landespolitik zu Gast in der Notunterkunft (NUK) in Hildesheim

Am vergangenen Freitagnachmittag erhielt die Notunterkunft in Hildesheim (NUK) prominenten politischen Besuch. Der Bundestagsabgeordnete Bernd Westphal (SPD) wurde von den Landtagsabgeordneten Antonia Hillberg und Andrea Prell (beide SPD) sowie dem Hildesheimer SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Stephan Lenz begleitet. Auch die Verantwortlichen der Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen, darunter die stellvertretende Behördenleiterin Britta Voigt, Marc Herrmann aus dem Bereich Flüchtlingsangelegenheiten und die Pressesprecherin Hannah Hintze, waren anwesend.

Die Delegation wurde von Regionalvorstand Marius Dossow, Dienstellenleiter Helge Vogelsang sowie den Einrichtungsleitern Carsten Rohse und Thomas Trogisch herzlich empfangen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) erhielt am 22. November den Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport, die Betreuung der Notunterkunft auf dem Schützenplatz in Hildesheim für bis zu 1.000 Geflüchtete zu übernehmen. Innerhalb von nur zehn Tagen wurden sechs Unterkunftszelte, eine Verpflegungs- und Aufenthaltshalle, Lager- bzw. Bürocontainer sowie zahlreiche Sanitärcontainer auf dem Festplatz ausgestattet und weitere Infrastruktur aufgebaut. Die NUK nahm am 27. November ihren Betrieb auf und beherbergt derzeit knapp 150 Personen.

Die stellvertretende Behördenleiterin Britta Voigt betonte die Notwendigkeit der Einrichtung: "Wir wussten vor ein paar Monaten nicht, was auf uns zukommt und wie sich die Zahlen der geflüchteten Menschen weiterhin entwickeln. Daher wurde die Entscheidung getroffen, diese Einrichtung auf dem Schützenplatz für 1000 Personen aufzubauen, um zusätzliche Kapazitäten bzw. Reserven vorzuhalten."

Johanniter-Einrichtungsleiter Carsten Rohse führte die Politiker durch die "Zeltstadt" und betonte die vielfältigen Angebote, darunter niederschwellige Sprachkurse. Die enge Zusammenarbeit mit örtlichen Institutionen, wie dem "Guten Hirten", wurde ebenfalls hervorgehoben. "Wir versuchen hier nicht nur Unterkunft und Verpflegung anzubieten, sondern auch weitreichende Hilfe und Unterstützung zu vermitteln", sagte Rohse.

Nach einem Rundgang setzten sich alle Beteiligten im Aufenthaltszelt zusammen.

Die Politikerinnen und Politiker stellten zahlreiche Fragen an die Vertretenden der LAB und der JUH, um Abläufe und Hintergründe erläutert zu bekommen, aber auch zu verstehen. Die LAB erklärte zum Beispiel die Abläufe, wenn eine geflüchtete Person bei der LAB ankommt, was alles passiert, bis sie in eine Kommune weitergeleitet werden kann.

Marius Dossow skizzierte den Ablauf von den ersten Gesprächen vor der Auftragserteilung bis heute. Ganz besonders hob er die Aufbauzeit durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte hervor. „Ohne unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte ist ein so kurzfristiger Aufbau nicht möglich. Wir brauchen das ´Ehrenamt´ und es wäre wichtig, dass die Gesellschaft und die Politik für die ehrenamtlichen Kräfte, die dies in ihrer Freizeit leisten, mehr Wertschätzung entgegenbringt. Und das nicht nur mit „warmen“ Worten“, so Dossow.

Bundestagsabgeordneter Bernd Westphal dankte den Johannitern für ihren Einsatz: "Respekt und Dank, dass sie für diesen Auftrag so kurzfristig zur Verfügung standen und die Umsetzung geklappt hat." Auch die LAB Verantwortlichen lobten die offene und sehr gute Zusammenarbeit zwischen LAB und JUH.

Die Landtagsabgeordneten Hillberg und Prell erkundigten sich zum Abschluss des Gesprächs nach den Wünschen der Beteiligten. Regionalvorstand Marius Dossow äußerte den Wunsch, dass Politik und Verwaltung für die kommunalen Einrichtungen in Stadt und Landkreis Hildesheim mit der JUH in den Kontakt und Austausch kommen. "Wir mussten einen Kraftakt zur Gewinnung von hauptamtlichem Personal vollziehen, haben es aber geschafft, fast alle Stellen von Anfang an zu besetzen. Wir haben hier großartige Mitarbeitende mit ausgiebiger Erfahrung und Kompetenz, die auch auf kommunaler Ebene zum Einsatz kommen könnten, wenn der Auftrag hier in der NUK beendet ist", so Dossow.